
Wer waren die Maya?
Die Maya entwickelten in dem Gebiet, das wir Mesoamerika nennen, eine der frühen Kulturen. Ihr Volk gehört zu den Ureinwohnern Mittelamerikas. Wir nennen das auch ein indigenes Volk. Erstaunlich an den Maya ist, dass ihre Kultur nicht nur sehr hoch entwickelt war, sondern auch, dass sie sehr, sehr lange Bestand hatte, nämlich von etwa 1000 v. Chr. bis 1600 n. Chr. Die Karte zeigt, wo in Mittelamerika die Maya siedelten. Nachfahren der Maya leben noch heute in mehreren mittelamerikanischen Staaten, nämlich in Mexiko, Belize, Guatemala, Honduras und El Salvador.
Zunächst lebten sie als Jäger und Sammler. Durch den Nahrungsüberfluss konnten sich einige Menschen auf Handwerk spezialisieren. Man fing an, Handel zu treiben.
So entstand langsam eine vielschichtige Gesellschaft. Es gab verschiedene Stadtstaaten mit jeweils einem Herrscher an der Spitze und einer Adelsschicht. Es gab mächtige Priester und weniger mächtige Palastbeamte. Dann kamen die Kaufleute und die Handwerker und schließlich die Bauern. Auf der untersten Stufe der Gesellschaft standen die Diener und Sklaven.
Es gab viele Städte, in denen jeweils ein Herrscher an der Spitze stand, zum Beispiel Tikal, Palenque oder Copán. Das Bild zeigt eine Maske aus Jade, die wohl einen dieser Herrscher darstellt.
Die Maya bauten wie die anderen mesoamerikanischen Kulturen Mais an, der ihr Grundnahrungsmittel war. Sie spielten rituelle Ballspiele auf einem eigens dafür gebauten Platz. Sie bauten Pyramiden und stellten Schmuck aus Jade her. Bekannt sind die Maya aber auch für ihre Schrift. Sie entwickelten nämlich eine Bilderschrift, deren Zeichen für ganze Wörter oder für einzelne Silben stehen konnten. Auch ihr Kalender wurde in dieser Schrift geschrieben, außerdem gab es Inschriften auf Gebäuden und sogar Bücher.
Die Maya entwickelten in dem Gebiet, das wir Mesoamerika nennen, eine der frühen Kulturen. Ihr Volk gehört zu den Ureinwohnern Mittelamerikas. Wir nennen das auch ein indigenes Volk. Erstaunlich an den Maya ist, dass ihre Kultur nicht nur sehr hoch entwickelt war, sondern auch, dass sie sehr, sehr lange Bestand hatte, nämlich von etwa 1000 v. Chr. bis 1600 n. Chr. Die Karte zeigt, wo in Mittelamerika die Maya siedelten. Nachfahren der Maya leben noch heute in mehreren mittelamerikanischen Staaten, nämlich in Mexiko, Belize, Guatemala, Honduras und El Salvador.
Zunächst lebten sie als Jäger und Sammler. Durch den Nahrungsüberfluss konnten sich einige Menschen auf Handwerk spezialisieren. Man fing an, Handel zu treiben.
So entstand langsam eine vielschichtige Gesellschaft. Es gab verschiedene Stadtstaaten mit jeweils einem Herrscher an der Spitze und einer Adelsschicht. Es gab mächtige Priester und weniger mächtige Palastbeamte. Dann kamen die Kaufleute und die Handwerker und schließlich die Bauern. Auf der untersten Stufe der Gesellschaft standen die Diener und Sklaven.
Es gab viele Städte, in denen jeweils ein Herrscher an der Spitze stand, zum Beispiel Tikal, Palenque oder Copán. Das Bild zeigt eine Maske aus Jade, die wohl einen dieser Herrscher darstellt.
Die Maya bauten wie die anderen mesoamerikanischen Kulturen Mais an, der ihr Grundnahrungsmittel war. Sie spielten rituelle Ballspiele auf einem eigens dafür gebauten Platz. Sie bauten Pyramiden und stellten Schmuck aus Jade her. Bekannt sind die Maya aber auch für ihre Schrift. Sie entwickelten nämlich eine Bilderschrift, deren Zeichen für ganze Wörter oder für einzelne Silben stehen konnten. Auch ihr Kalender wurde in dieser Schrift geschrieben, außerdem gab es Inschriften auf Gebäuden und sogar Bücher.
Das Leben der Maya

Die meisten Maya lebten in Dörfern rund um die Städte, die Kult- und Handelszentren sowie Herrschersitz waren. Auf dem Land wurde vor allem Mais, Bohnen und Kürbis angebaut. Das machte man in der Milpa. So nennt man die Felder, die durch Brandrodung entstanden. Alles, was dort vorher wuchs, wurde also abgebrannt. Die zurückbleibende Asche diente als Dünger. Dann baute man meist diese drei Pflanzen zusammen an. Dabei dient der Mais den Bohnen als Rankhilfe, die Bohnen liefern Stickstoff und die großen Kürbisblätter schützen den Boden vor dem Austrocknen.
Bevor etwas angebaut wurde, entschuldigte sich der Bauer bei den Göttern, weil er von ihrem Boden nahm. Das zeigt, wie wichtig die Religion auch im Alltagsleben war. Außerdem baute man auch Kakao, Süßkartoffeln und andere Pflanzen an. In trockenen Gebieten wurden die Felder künstlich bewässert, in Hanglagen legte man Terrassen an.
Gegessen wurde auch Fleisch. Man jagte Affen, Hirsche und Vögel. Außerdem hielt man sich eine Hunderasse ohne Fell, die eigens zum Schlachten gedacht war. Häufig stand auch Truthahneintopf auf dem Speiseplan.
Es war üblich, Babys den Kopf so zwischen zwei Bretter einzubinden, dass er sich länglich verformte. Die Schädelknochen eines Säuglings sind noch weich, deshalb tat das den Kleinen nicht weh. In unseren Augen wirkt dieses Ritual allerdings merkwürdig und wir empfinden solche verformten Köpfe nicht als schön. Das gilt auch für weitere Rituale der Maya: So banden sie Perlen vor die Augen von Kleinkindern, damit sie schielten. Männer und Frauen feilten sich ihre Schneidezähne spitz zu. Die Haare trug man lang und zu einem Zopf hochgebunden.

In den Dörfern war es üblich, dass die Mädchen ihren Müttern beim Kochen und Weben halfen. Die Jungen hingegen gingen mit den Vätern zur Jagd und aufs Feld. War der Vater Töpfer oder Handwerker, lernte der Sohn ebenfalls dieses Handwerk.
Frauen trugen Kleider, die wie ein langes Hemd aussahen, Männer einen Lendenschurz. Auch Schmuck war beliebt. Man trug Armreifen, Ohrringe und Halsketten. Sogar Tätowierungen waren üblich und als Körperschmuck weit verbreitet.
Der Herrscher trugen natürlich mehr als nur den Lendenschurz, der übrigens Ex heißt. Darüber trug er ein Hüfttuch, einen Rock und eine Jacke, die mit Federn geschmückt war. Auch die Sandalen waren reich verziert. All diese Kleidung wurde häufig aus Jaguarfell angefertigt. Dazu trug er Schmuck. Es gab nicht nur Fingerringe, sondern auch solche für die Nase und die Unterlippe.
Architektur der Maya

Die Häuser der Maya hatten offene Durchgänge. Man konnte also keine Tür schließen. Glocken hingen an Schnüren am Eingang. So konnte man hören, wenn jemand kam. Gedeckt waren die Häuser mit Palmstroh. Es gab keine Fenster. Als Haustiere hielt man Hunde und Truthähne.
In den Städten legte man große Plätze an, die üblicherweise an drei Seiten umbaut waren. Typisch in der Architektur ist das Kraggewölbe. Das ist ein falsches Gewölbe, bei dem die Steine durch Druck von oben stabil gehalten werden. Bei einem echten Gewölbe hingegen stabilisieren sich die Steine selbst. Um überhaupt zu halten, sind Kraggewölbe immer recht steil. Rundgewölbe waren in ganz Mesoamerika unbekannt, bis die Spanier erschienen.
Die Null

Die Maya haben die Null erfunden! Zunächst entwickelten sie ein Zahlensystem Ein Punkt stand für die 1, zwei Punkte für die 2 usw. Die 5 wurde dann als Strich dargestellt. Drei Punkte und ein Strich ergaben dann z.B. 8. So kam man bis zur Zahl 19 (3 Striche, 4 Punkte). Wie nun die 20 darstellen? Man erfand die Null! Sie wurde als Schneckenhaus dargestellt.
Um höhere Zahlen schreiben zu können, setzte man sie übereinander. Das obere Zeichen zählte 20 mal so viel wie das untere.
Die 80 erklärt sich so: 4 Punkte mal 20 = 80 plus Null = 80.
Die 24: 1 mal 20 = 20 plus 4 aus der unteren Reihe = 24.
Weil das ganze System auf der 20 beruht, nennt man es auch Vigesimalsystem. Unser Zahlensystem beruht hingegen auf der 10 und heißt deshalb Dezimalsystem.
Übrigens wurde die Null insgesamt wohl frei Mal „erfunden“. Auch die Babylonier und die Inder nutzten nämlich die Null. Während die Maya und die Babylonier die Null vor allem zum Zählen nutzten, waren die Inder die ersten, die mit ihr auch rechneten.
Maya-Städte
Die Maya hatten viele Städte, manche im Hochland, manche im flachen Land an der Küste. Man fand die Überreste von etwa 40 Städten. Jede entwickelte ihren eigenen Stil.
Eigentlich waren die Städte Stadtstaaten, denn an ihrer Spitze stand jeweils ein Herrscher. Im Laufe der Zeit war mal die eine Stadt mächtiger, mal die andere. Auch in ihrer Größe unterschieden sie sich. Zwischen den Städten wurde Handel betrieben, z. B. mit Salz, Honig, Kakao, Obsidian, Jade oder Quetzalfedern.

Tikal
Tikal ist eine der bekanntesten Städte der Maya. Vielleicht kennt ihr den Namen auch von dem Gesellschaftsspiel, das es bei uns zu kaufen gibt. Tikal war mit einer Fläche von 64 km² eine sehr große Stadt. Zeitweise lebten hier wohl etwa 40.000 Menschen. Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. begann die Entwicklung zur Stadt. Ihre größte Macht hatte Tikal zwischen 300 und 900 n. Chr. Man baute Pyramiden und Tempel.
Straßen wurden auf Stelzen erbaut – das ist typisch für den Straßenbau der Maya. Es gab Kriege, in denen Tikal seine Macht vergrößern konnte. Vor allem mit der Stadt Calakmul kam es seit dem 6. Jahrhundert immer wieder zu Konflikten. Im 10. Jahrhundert wurde Tikal von seinen Bewohnern verlassen und der Dschungel eroberte sich seinen Platz zurück.

Palenque
Palenque war ab dem 4. Jahrhundert besiedelt, ihre Blütezeit begann im Jahre 615, als Pakal den Thron bestieg. Mit 12 Jahren wurde er König und regierte zunächst mit seiner Mutter. Die hatte die Herrschaft übernommen, weil es keinen männlichen Thronfolger gegeben hatte. Ab 640 regierte Pakal dann allein, bis er 683 starb.
Man baute Pakal den „Tempel der Inschriften“, unter dem er beigesetzt wurde. Vor der Grabkammer opferte man fünf Männer und Frauen. Sie sollten den König in die Unterwelt begleiten. Pakal selbst wurde in einem Sarkophag bestattet, der mit einer reich verzierten Steinplatte verschlossen wurde. Seinen Leichnam hatte man mit Juwelen geschmückt und er erhielt eine Totenmaske aus Jade. Erst 1952 wurde das Grab gefunden.
Palenque war mit Tikal verbündet und kämpfte ebenfalls gegen die Machtergreifung durch die Stadt Calakmul. Es gab bittere Niederlagen, in der viele Gebäude von Palenque zerstört wurden.

Copán
Copán war eine Stadt der Maya, die zwischen 250 und 900 existierte. Ihre Blütezeit lag im 8. Jahrhundert. Copán lag ganz im Osten des Maya-Reiches im heutigen Honduras. In der Nähe gab es Vorkommen von Tuffstein, Jade, Obsidian und Granit. Bei dem Aufstieg der Stadt spielte das sicher eine wichtige Rolle.
Die Herrscher von Copán hießen Mond Jaguar, Achtzehn Kaninchen oder Rauch Affe. Der König lebte im Zentrum der Stadt, die in vier Wohnbezirke unterteilt war. Das war typisch bei den Maya und symbolisierte die vier Himmelsrichtungen.
Von der Geschichte Copáns weiß man viel, weil sie in die Treppe eines Tempels in Hieroglyphen eingemeißelt wurde. Jede zwölfte Stufe auf der Hieroglyphentreppe zeigt außerdem das Bild eines Herrschers der Stadt.

Chichén Itzá
Chichén Itzá liegt auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert lebten hier die Maya. Die Stadt wurde um zwei Cenotes (Erdlöcher, die als Brunnen und Opferstätten dienten) herum errichtet. Der Name Chichén Itzá bedeutet auch „Brunnen der Itzá“ (Itza nannten sich die Maya selbst). In einem der Cenotes fand man neben Gold- und Jadeschmuck auch die Skelette von etwa 50 Menschen. Sie wurden in diesen Brunnen geopfert. Um 987 besiedelten die Tolteken die Stadt neu.
Das bekannteste Gebäude in Chichén Itzá ist die Pyramide des Kukulcan. Sie wird auch als „Castillo“ bezeichnet, das bedeutet auf Spanisch „Schloss“, und ist eine Stufenpyramide. Vier Treppen mit je 91 Stufen führen an die Spitze. Zusammen mit der obersten Plattform ergibt das 365 Stufen, die für die Tage eines Jahres stehen könnten.


Viele Götter
Die Maya waren sehr religiös. Sie glaubten an viele Götter, die sie zum Beispiel auch in der Natur sahen. So gab es einen Regengott, einen Maisgott, einen Erntegott und einen Sonnengott. Es gab wohl so viele Götter, dass jedem Tag des Maya-Kalenders, jedem Monat und jeder Maya-Ziffer ein Gott zugeordnet war. Die Götter wurden in Tempeln verehrt, die meist in Form von Pyramiden erbaut wurden. Es gab Feste zu Ehren der Götter und man fragte sie um Rat. Die meisten Götter wurden in Menschengestalt dargestellt, manche aber auch als Tierwesen.
Ein besonders wichtiger Gott war Itzamná. Er war der Sonnen- und Himmelsgott und Gründer der Maya-Kultur. Seine Frau Ixchel war die Erdgöttin und Schutzherrin des Regenbogens.
Der wichtigste Gott aber war Kukulcan, die „gefiederte Schlange“. Bei den Azteken heißt dieser Gott Quetzalcoatl. Er war der Gott der Auferstehung und Wiedergeburt.

Opfer und Opferstätten der Maya
Zu Ehren der Götter brachte man Opfer, auch Tier- und sogar Menschenopfer. Manche Opferungen fanden auf den Stufen der Pyramiden statt, andere im Inneren der Tempel. Adlige Männer und Frauen opferten Blut, indem sie sich mit Dornen durchbohrten.
Blut galt als heilig. Ein religiöses Ritual bestand darin, sich Dornen durch die Zunge zu stechen und anschließend mit einer Schnur über die Zunge zu fahren, sodass noch mehr Blut floss. Das Blut fing man dann auf.

Ebenfalls als Opferstätten wurden die Cenotes genutzt. Das sind Löcher, die in der Erde entstehen, wenn der Kalk die Erde auswäscht, sodass sie brüchig wird. Dann stürzt eine Höhle ein und das Loch füllt sich mit Wasser. Sie dienten als Brunnen, aber man warf auch Opfergaben hinein, zum Beispiel Gegenstände aus Gold, manchmal auch Menschen. Vielleicht wollte man so den Regengott Chac gnädig stimmen.

Drei Kalender
Die Maya besaßen nicht nur einen Kalender, sondern zwei, die kombiniert einen dritten ergaben. Diese Kalender heißen haab, tzolkin und die Lange Zählung.

Kalender Nummer 1: haab
Der erste Kalender ist ein astronomischer Kalender, er heißt auf Maya haab. Er beruht auf dem Lauf der Erde um die Sonne. Die Maya zählten darin 18 Monate mit jeweils 20 Tagen. Das ergibt also 360 Tage. Da die Erde 365 Tage benötigt, um einmal die Sonne zu umrunden, fehlen also 5 Tage. Diese wurden extra gezählt und galten als Unglückstage.

Kalender Nummer 2: tzolkin
Der zweite Kalender ist ein Wahrsagekalender. Er heißt tzolkin. Er ist 260 Tage lang. Die Maya kombinierten 13 Zahlen mit 20 Tagen, die jeweils einen anderen Namen besaßen. Ein Tzolkin-Datum heißt dann zum Beispiel 6 Eznab. Das ist dann ein ganz bestimmter Tag innerhalb dieser 260 Tage. Die 20 Tagesnamen lauten:
0 = Ahau, 1 = Imix, 2 = Ik, 3 = Akbal, 4 = Kan, 5 = Chiccan, 6 = Cimi, 7 = Manik, 8 = Lamat, 9 = Muluc, 10 = Oc, 11 = Chuen, 12 = Kb, 13 = Ben, 14 = Ix, 15 = Men, 16 = Cib, 17 = Kaban, 18 = Edznab, 19 = Cauac.
Eine Kalenderrunde dauerte 52 Jahre. Dann nämlich wiederholen sich die Kombinationen aus beiden Kalendern.

Der dritte Kalender: die Lange Zählung
Um längere Zeiträume beschreiben zu können, gab es schließlich noch die Lange Zählung. Eine Zeitangabe konnte dann so aussehen: 8.5.16.9.15
Sie bedeutet: 8 Baktun 5 Katun 16 Tun 9 Uinal 15 Kin.
Dabei ist Kin der Tag, Uinal sind 20 Tage, Tun 360 Tage, Katun 7.200 Tage (etwa 20 Jahre) und Baktun 144.000 Tage (etwa 394 Jahre). Außerdem gibt es noch Piktun (= 20 Baktun, 2.880.000 Tage, etwa 7880 Jahre). Ganz schön kompliziert? Ja, aber auch faszinierend, dass sich die Maya solch eine Rechnung einfallen ließen!
Das Datum Null, der Beginn der Zeitrechnung, fällt bei den Maya übrigens auf das Datum 4 Ahau 8 Cumku. Das entspricht in unserem Kalender dem Jahr 3114 vor Christus.

Bilderschrift
Die Maya entwickelten eine Bilderschrift aus Hieroglyphen, also Bildzeichen. Es gab Zeichen für Wörter wie „Berg“ oder „Jaguar“. Andere Zeichen standen für Silben und wurden kombiniert, z. B. ergaben die Silbenzeichen für „pi“, „tzi“ und „la“ das Wort „pitzil“ (der letzte Vokal fiel weg), das bedeutet Ballspielen. Gelesen wurden die Zeichen von oben nach unten. Es gab etwa 800 Zeichen. Erst in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts hat man die Schrift entziffert.

Worauf schrieben die Maya?
Die Maya schrieben auf Gebäude, Skulpturen und in Faltbücher. Auf Stelen, also hoch aufgerichteten Steinen, notierten sie häufig, wann ihre Anführer lebten, wie sie hießen und welche Taten sie vollbrachten. So hieß zum Beispiel ein Herrscher Stürmischer Himmel, ein anderer Vogel Jaguar.
Sie schrieben auch auf Streifen aus Bast und falteten diese wie eine Ziehharmonika. Vielleicht kennt ihr auch Leporellos für Kleinkinder, die ebenfalls gefaltet werden. Ein solches Buch nennt man Kodex (auch Codex geschrieben), die Mehrzahl heißt Kodizes (Codizes). Nach der Eroberung durch die Spanier wurden fast alle dieser Bücher verbrannt, weil sie glaubten, dass darin geheimnisvolle Zauberformeln oder Texte vom Teufel stünden. Weltweit existieren nur noch drei, alle befinden sich in Europa, einer davon in Dresden. Ein vierter Kodex befindet sich in Mexiko. Er wurde erst in den 1970er Jahren entdeckt und wird von manchen Fachleuten für eine Fälschung gehalten.
In Rot oder Schwarz wurden die Zeichen mit einem feinen Pinsel auf das Papier gemalt.
Was steht in den Büchern?
Erzählt wurden in den Büchern die Geschichte der Maya, Mythen und Sagen oder es ging um astronomische Überlegungen und religiöse Rituale. Zum Schutz wurden die Bücher noch mit Holzdeckeln versehen, die mit Jaguarfell bezogen waren. Der Codex Dresdensis, wie der Kodex genannt wird, der in Dresden aufbewahrt wird, ist aufgeklappt mehr als 3,50 Meter lang!


Maya auf der Jagd
Viele verschiedene Tiere lebten in den Regenwäldern rund um die Maya-Städte. Die Maya gingen auf die Jagd. Sie erlegten viele Vögel. Die bunten Federn von Ara oder Tukanen waren sehr begehrt. Kleine Tonkügelchen wurden durch Blasrohre geschossen, um diese Vögel zu jagen.
Fasane oder Truthähne standen hingegen auf dem Speiseplan und wurden mit Pfeilen gejagt. Gegessen wurden auch Spießhirsche, Leguane, Schildkröten und Nabelschweine (Pekaris).

Raubkatzen und Wassertiere
Die größte Raubkatze im Maya-Gebiet ist der hoch verehrte Jaguar. Auch er wurde gejagt. Sein Fell diente den Herrschern als Umhang. Außerdem gab es Pumas, Ozelote und kleinere Wildkatzen.
An Seen, Flüssen und der Küste wurde auch Fisch gefangen. Man aß Seekühe, Haie und Stachelrochen. Deren Stacheln wurden für das rituelle Blutopfer verwendet.

Ab dem 9. Jahrhundert wurden die Maya-Städte plötzlich verlassen und aufgegeben.. Warum das geschah, darüber gibt es verschiedene Vermutungen.
Vielleicht gab es eine Epidemie, an der die Einwohner der Städte starben? Vielleicht gab es ein Erdbeben? Vielleicht drangen auch andere Völker in das Maya-Gebiet ein und eroberten es. Oder es gab eine lange Trockenperiode und die Bevölkerung hatte nicht mehr genug zu essen.
Erst 1000 Jahre später wurden Tikal, Bonampak, Palenque und die anderen Maya-Städte wieder entdeckt. Sie waren vom Dschungel zurück erobert worden und hüllten sich in Grün, manchmal ragten noch Spitzen der Pyramiden und Tempel aus dem Dickicht hervor.
